Mit dem Tesla Model X quer durch Deutschland

Am frühen Morgen des 24. April 2022 ist es es soweit. Die Koffer sind gepackt und wir starten zu einer weiteren Reise in meinem Tesla Model X. Für diesen Tag ist eine Strecke von ca. 770 km geplant. Es geht in den Kreis Landsberg am Lech. Grund der Reise ist eine Fahrwerksüberholung des Model X bei einer auf Tesla spezialisierten Werkstatt.

Wir starten um 7.00 Uhr mit einem Akkustand von 90%. Im Nachbarort halten wir noch schnell beim Bäcker um ein wenig Reiseproviant zu besorgen. Nach 2 Stunden machen wir um 09.00 Uhr am Supercharger Rhüden/Harz die erste Ladepause. Nach 176 gefahrenen Kilometern haben wir einen Akkustand von 30% erreicht. Wir laden in ca. 25 Minuten den Akku wieder bis 80% auf.
Nach weiteren 1,5 h und 122 km folgt die zweite Ladepause in Malsfeld am Supercharger. Bei Ankunft in Malsfeld ist der Akkustand bei 27% und wir laden erneut bis ca. 85% auf, Dauer ca. 40 Minuten.
Um 11.20 Uhr geht es weiter auf der A7 Richtung Süden bis zur dritten Ladepause um 13.00 Uhr zum Supercharger Gramschatzer Wald. Nach 164 km beträgt der Akkustand wieder 27%. Wir laden den Akku in ungefähr 50 Minuten bis 85% auf. Die Pause nutzen wir zum Essen unseres Proviants vom Bäcker und dem obligatorischen Gang zur Sanitärstation.
Um 16.00 Uhr erreichen wir nach 211 km den Supercharger Jettingen. Den Akku laden wir von 13% auf 70% in 30 Minuten auf. Der letzte Abschnitt von knapp 90 km führt nicht über die Autobahn, sondern durch Augsburg Stadt und über Bundesstraßen. Um 17.30 Uhr haben wir unser Ziel mit einem Akkustand von ca. 50% erreicht. Das Hotel in dem wir eingecheckt haben verfügt über eine Wallbox, die den Gästen kostenlos(!) bei Bedarf zur Verfügung steht.

Am zweiten Tag bringen wir das Auto in die auf Tesla spezialisierte Werkstatt AT Zimmermann zur Fahrwerksüberholung. Was genau heißt das nun? Das Model X ist ein recht großes und schweres Auto und hat von Haus aus einen etwas zu stark eingestellten negativen Sturz. Das führt dann zu schnellerem Verschleiß an den Hinterreifen und zu einem sog. Sägezahn an den Reifen. Um das zu beheben hat der Inhaber der Werkstatt eigens dafür Teile entwickelt (Sturz- und Integrallenker). Es werden außerdem fast alle Lagerbuchsen durch hochwertige PU-Buchsen ersetzt. Diese werden nun eingebaut und das Auto komplett neu Vermessen und eingestellt. Das Model X verfügt über verschieden einstellbare Fahrwerkshöhen. Tesla empfiehlt immer auf der Fahrwerkshöhe niedrig zu fahren, um die Antriebswellen zu schonen. Was aber den negativen Sturz größer werden lässt, mit der Folge, dass die Reifen innenseitig schneller abgefahren sind. Nach dem Upgrade in dieser Werkstatt ist das nicht mehr der Fall.
Als wir am Ende des Tages das Auto abholen und losfahren, merke ich schon nach den ersten Metern einen wirklich großen Unterschied. Das Auto liegt viel stabiler und es ist erstaunlicherweise auch noch viel ruhiger geworden. Kein Knacksen oder Vibrieren mehr, auch wenn man das vorher kaum wahrgenommen hat. Es war offensichtlich vorhanden. Es fühlt sich an, als wenn man ein völlig neues Auto fahren würde. Unser Fazit daher: Das hat sich richtig gelohnt. Für diese Werkstatt fahren wir auch gerne 800 km.

Landsberg am Lech

Am dritten Tag geht es vom Hotel im Kreis Landsberg am Lech über München in den Landkreis Passau. Wir fahren an diesem Tag ca. 222 km. Start mit gut vollem Akku von ca. 93%. Wir legen noch eine Ladepause in Wörth ein. Am Supercharger Wörth kommen wir nach 155 gefahrenen Kilometern mit einem Akkustand von 44% an. Wir laden in ca. 55 Minuten den Akku noch einmal bis über 90% auf, da es am Zielort im Hotel keine Lademöglichkeit gibt. Das Laden geht bis zu einem Akkustand von 80% meist recht zügig voran, ab 80% dauert es dann länger. Wir können auch feststellen, dass die Ladezeiten je nach Auslastung des Superchargers mal kürzer oder bei stärkerer Auslastung auch mal länger sind. Außerdem gibt es noch Unterschiede an den jeweiligen Standorten der Supercharger nach Baujahr. Die neu gebauten Supercharger sind alles sog. V3 Supercharger mit lediglich Steckertyp CCS. An älteren Standorten gibt es an den Ladesäulen zwei Steckertypen. Typ 2 und CCS. Die älteren Tesla Modelle S und X können nur über einen Adapter und entsprechenden Umbau an den neuen Ladesäulen mit CCS Stecker laden. Die neu gebauten Supercharger sind für besonders schnelles und kurzes Laden ausgelegt, wovon besonders Model 3 und Y profitieren.
Wir verbringen insgesamt zwei sehr schöne Tage bei Familie im Landkreis Passau bevor es wieder auf die Rückfahrt nach Hause geht.

Aussicht auf die Donau

Den Heimweg starten wir am fünften Tag um 9.15 Uhr mit einem Akkustand von 83%. Diesmal geht es nicht über die A7 wie auf dem Hinweg, sondern über Regensburg, Leipzig, Braunschweig und Hannover nach Hause. Die erste Ladepause erfolgt nach 171 km um 11.10 Uhr am Supercharger Wernberg-Köblitz an der A93. Der Akkustand beträgt bei Ankunft 23% und wir fahren um 12.00 Uhr bei Akkustand 88% weiter. Die nächste Pause zum Laden machen wir um 14.00 Uhr in Hermsdorf nach weiteren 199 km. Den Akku haben wir auf 19% leer gefahren. Wir nutzen die Pause um uns bei einer bekannten FastFood Kette mit Essen zu versorgen. Und ich habe prompt vergessen zu notieren, wann wir weitergefahren sind und wie lange und wie voll wir den Akku geladen haben.
Für die dritte Ladepause steuern wir den Supercharger in Irxleben nach 184 Kilometern um 16.56 Uhr an. Diesmal nur eine kurze Ladepause von 25% auf 50%, da wir bis zum letzten Ladestop in Lehre bei Braunschweig nur eine recht kurze Strecke von 125 km fahren. In Lehre kommen wir um 17.45 Uhr mit einem Akkustand von 28% an. Jetzt noch mal den Akku richtig bis 90% volladen, da es auf der letzten Strecke bis nach Hause keinen weiteren Supercharger gibt. Die Pause dauert dementsprechend wieder etwas länger und da wir doch unvermeidlich einige Insekten aufgesammelt haben, wird die Pause zum Frontscheiben reinigen genutzt. Was dann andere dort ladende Teslafahrer auf den Plan gerufen hat mit der Bitte, doch gleich bei ihren Autos weiterzumachen. Nun gut, das haben wir zwar nicht gemacht, aber man kommt doch ins Gespräch und tauscht Erfahrungen aus.
Gegen 20.00 Uhr sind wir dann nach der letzten Teilstrecke von 177 Kilometern wieder gut zu Hause angekommen.

Insekten an Front des MX


Insgesamt sind wir auf dieser Reise ca. 1800 km gefahren. Auf der einen Seite über die A7 in den Süden, dann quer durch Bayern und auf der anderen Seite über Leipzig und Braunschweig zurück in den Norden. Alles völlig problemlos ohne Zwischenfälle und vor allem kostenlos(!) an den Superchargern. Kostenlos deshalb, weil mein Model X mit Baujahr 2016 noch zu den Fahrzeugen von Tesla gehört, die mit lebenslang freiem Supercharging verkauft wurden. Besser kann man mit einem Auto nicht reisen.

Author: Xenia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert